23. Februar 2025
Karneval wird weltweit in teilweise ganz verschiedenen Ausprägungen gefeiert. Die Version in Venedig ist dabei bekannt für seine Maskenbälle und Verkleidungen. In der Orientierungssportszene erfreut sich das O-Festival in Venedig zum Ende des Jahres stets großer Beliebtheit. Dass es sich auch als Tourist lohnt im Umkreis seines aktuellen Urlaubsziels nach einer Orientierungssportveranstaltung zu suchen, war nun in Italien wieder erkennbar.
Der Internationale Orientierungssport Verband (IOF) hat zum aktuellen Zeitpunkt 78 Mitgliedsnationen, welche die gleichen Kartenzeichen verwenden und ihre Wettkämpfe nach einheitlichen Regeln durchführen. Daher ist es sehr einfach irgendwo auf der Welt an einer Orientierungssportveranstaltung teilzunehmen und neue Leute kennenzulernen. In Analogie zu unseren tschechischen und polnischen Nachbarn durften wir in der Vergangenheit schon feststellen, dass auch die italienischen Sportfreunde großen Wert auf Angebote für Kinder, Familien und Einsteiger legen.

So wurde bei der Reise zum Karneval nach Venedig mal über die italienische Homepage geschaut, was es denn für Breitensportangebote bei den umliegenden Vereinen gibt. Dabei bestanden gleich mehrere Möglichkeiten kurzfristig an einem Orientierungslauf teilzunehmen. Die Wahl fiel dann auf das Angebot im historischen Stadtzentrum von Este bei Padua. Einen Chip und einen Kompass gab es direkt bei der Anmeldung, einen zusätzlichen Versicherungsschutz durch eine Tagesanmeldung im italienischen Verband ebenfalls - in Summe waren für alles zusammen weniger als 10 Euro zu zahlen. Die Kommunikation erfolgte in Italienisch, Englisch wäre aber auch möglich gewesen.

Bei der Streckenauswahl wurden für Familien zwei unterschiedlich lange und schwere Varianten empfohlen. Weitere Bahnen für jüngere und ältere Semester oder die Cracks gab es natürlich auch. Da das Ziel bestand die Stadt zu erkunden, fiel die Wahl auf die längere Familienbahn.
In der Folge bestimmte dann der Nachwuchs wo es langgeht und wie hoch das Tempo ist. Nach dem Start war der Kompass zum Einnorden das beliebteste Hilfsmittel, gleichfalls wurden Straßen, Bäume und Hauseingänge gezählt, Absprungpunkte gesucht und natürlich Codezahlen überprüft.

Einzig im Park mit seinen verwirrenden Wegen war ein wenig Unterstützung von einem Erwachsenen notwendig. In allen anderen Abschnitten waren die Aufgaben für Einsteiger und Grundschulkinder mit orientierungstechnischem Grundwissen sehr gut geeignet. Getroffen haben wir vor Ort auch mehrere italienische Familien, die mit Freude mit dem jungen Nachwuchs unter 10 Jahren das Angebot wahrnahmen.

Aber auch sonst war das Teilnehmerfeld sehr breit gemischt. Vielen Dank für das schöne OL-Erlebnis in Italien!